Wie lässt sich Weiblichkeit leben, wenn der Alltag und die Pflichten uns zu greifen versuchen?

Kennst Du das, dass Du Dich trotz aller guten Vorsätze sehr leicht ablenken lässt, von Deinem idealen weiblichen Tag? Das so viele to do´s reinplätschern, den ganzen Tag über, dass Deine eigenen Vorhaben schnell mal wieder in den Hintergrund rutschen?

Was bedeutet für dich überhaupt ein weiblicher Tag und was bedeutet Weiblichkeit? Wie lebst du Weiblichkeit?

Ich erlebe es in meinen Seminaren immer wieder, dass jede der anwesenden Frauen ein ganz eigenes Bild zum Thema Weiblichkeit hat. Ich glaube, dass Weiblichkeit und das Erleben dieser höchst individuell und sehr unterschiedlich ist. Für die eine Frau bedeutet Weiblichkeit sich sinnlich zu zeigen und zu fühlen, mit sich im Reinen zu sein, sich so anzunehmen wie sie ist, sich dahingehend auch immer freier zu bewegen, sich zu kleiden und einfach sie selbst zu sein. Für die nächste bedeutet es, sich mehr selbst zu vertrauen, loszulassen, sich hinzugeben, in den Fluss des Lebens einzutauchen, mehr zuzulassen, weniger zu arbeiten und nicht mehr zu kämpfen – um was auch immer. All diese genannten Beispiele zählen zu den eher weiblichen Attributen, die unserem weiblichen Körper durchaus guttun würden. Doch wie komme ich da hin, wird sich nun die ein oder andere vielleicht fragen. Gerade diese Woche habe ich einen neuen Podcastbeitrag dazu aufgenommen in unserem „erfolgreich *glücklich*Sein“ Herz über Kopf Podcast, siehe unter https://herz-kopf.libsyn.com

Die täglichen Pflichten warten und sie werden nicht weniger. Manchmal höre ich, dass es besonders als Frau herausfordernd ist, das eigene Leben und all die Ideen die Frau dazu so hat, unter einen Hut zu bringen. So viele Anforderungen, die täglich an uns gestellt werden und denen wir alle versuchen gerecht zu werden.

Ich erlebe das selbst auch manchmal noch so. Ich stehe auf, habe entspannt und weiblich meine Morgen-Visionsmeditation gemacht, die Du dir hier, wenn du magst runterladen kannst: www.bit.ly/Visionsmeditation und habe mir dabei meinen Tag vorgestellt und visioniert. Soweit so gut.

 

 

Ein Teil meiner Vision für den Tag ist, nach meiner Morgenmeditation, meiner leckeren Milchschaum-Hafer-Latte, mit Genuss und ohne jegliche Ablenkung zu mir zu nehmen. Danach ein wenig Yoga zu machen, um meinen Körper liebevoll in den Tag zu bewegen, um mich anschließend gut geerdet und in mir ruhend unseren Projekten zu widmen.

So fühle ich mich, ausgeglichen und in meiner weiblichen Energie, bereit zum Tagesgeschehen überzugehen. Die ersten e-mails am PC sind schon motiviert beantwortet  – und schwupps – kommt prompt schon wieder was dazwischen und meine gerade noch so lebendig gefühlte weibliche Vision von innerer Ruhe und Ausgeglichenheit, rutscht ein wenig in den Hintergrund.

Ein kurzer dringender Anruf, eine wichtige Mail, ein kleines Abstimmungsgespräch über Videos, die noch zu drehen sind, Blogs die noch zu schreiben wären, Aufräumarbeiten, Infos an Seminarhäuser, Unstimmigkeiten in der Buchhaltung und so weiter und so weiter. Ich könnte Euch noch ewig weiter mit meiner Liste langweilen.

Schon meldet sich eine alte Stimme in mir: „das solltest Du aber vorher alles abgearbeitet haben, bevor Du dich so unwichtigen Sachen wie Deinem Yoga widmest, schließlich ist DAS hier viel wichtiger“ und schon ist das alte „Tun und Machen“ da.

Natürlich gibt es ab und an viele gute Gründe, das Eigene und weibliche Sein in den Hintergrund zu stellen. Mein Kopf sagt beispielsweise sofort, wir sind ja schließlich im Aufbau unseres Herzensunternehmens, wir dürfen uns auch gut und liebevoll darum kümmern, ein Baby will genährt werden, meine Klienten brauchen mich, die Arbeit will erledigt sein und schließlich kommt das alte Zitat meiner Familie um die Ecke, heimlich still und leise, das “erst die Arbeit und dann das Vergnügen” ansteht und schon bin ich raus! Was spielt sich in solchen Momenten in deinem Kopf ab und was setzt du ihm entgegen?

 

 

Kennst Du das? Ich nenne das gerne die “alten Geister” in mir. Der alte und wohlbekannte Druckmacher, die Brave, die Ehrgeizige, Angepasste und Disziplinierte, die erst alles schön abarbeitet, bevor sie zu den angenehmen Dingen übergeht.

Ich könnte so einige vermeintlich “wichtigere” Ego-Dinge hier anführen, die der Muße das Eigene zu leben ein stückweit entgegenstehen und doch, merkst Du vielleicht schon, dass es letztlich alles vorgeschobene Gründe sind, die aus alten Strukturen und Unfreiheiten heraus wirken. Ausreden. Nicht mehr und nicht weniger.

Genau diese alten und oft einfach nur übernommenen Muster, haben mich in meinen ersten burnout geführt mit 25 Jahren und letztlich auch in den zweiten! Selbst in meiner Berufung, die ich seit einigen Jahren, endlich nach vielen Jahren der “Suche” gefunden habe, zeigen sich die “alten Geister”. Wir nehmen all unsere Strategien, unwahren Gedanken und eigens auferlegten Grenzen im Kopf zunächst mal immer mit! Mit hinein in den neuen Job, mit zum neuen Chef, mit zu anderen Aufgaben – die alte Persönlichkeitsstruktur, die uns viele Jahre begleitet hat, kann sich immer mal wieder zeigen und so dürfen immer achtsamer werden mit dem, was da heimlich still und leise ab und an doch noch in uns abläuft.

Da wir sehr stark in unserer westlichen Welt von Männern geprägt wurden und dadurch eher auch männliche Attribute vorgelebt bekamen, sind diese uns erst mal näher und vertrauter. Das „Tun und Machen“ gehört übrigens dazu und ist etwas typisch Männliches. Durchsetzungskraft, Machen, handeln, Kontrolle, zielgerichtet sein, Entschlossenheit, Ziele erreichen, kämpfen, Erfolg und organisieren sind nur einige der männlichen Schlagworte, die ein jede von uns kennt und vielleicht sogar häufig genug in ihrer Kindheit zu hören bekam.

Letztlich ist es unser Ego, dass uns vorgaukelt, das es gerade jetzt wichtigeres gibt. Wichtigeres als einen eher weiblichen Weg einzuschlagen, mehr auf unseren Körper zu hören, Pausen einzulegen, loszulassen, zu genießen, sich nicht mehr mit anderen zu vergleichen, den inneren Druck der schnell wieder entsteht zu bemerken und schon alleine so zu entkräften – und einfach wir selbst zu sein.

Ich habe das meiner Vergangenheit so weit getrieben, dass ich mir jeglichen Spaß an meiner Arbeit genommen habe. Nun weiß ich das. Früher dachte ich es läge an der Arbeit, hatte tausend Ausreden dafür und habe festgestellt, dass all die Unfreiheit nicht im Außen, sondern in mir lag. Angetrieben von der Angst nicht gut genug zu sein, anecken zu können, nicht effektiv genug zu sein, war der tatsächliche Grund für mein ewiges “Abarbeiten wollen”, einer sowieso niemals endenden “to do” Liste !

 

 

Heute ist der Tag, an dem wir damit aufhören können ! Für den Moment können wir uns hinterfragen, ob es wirklich wahr ist, das die email, der blog oder was auch immer, nicht noch eine halbe Stunde warten können, bis wir unser Vorhaben, das uns nährt, das uns das Gefühl der Freiheit und Selbstbestimmtheit gibt, umgesetzt haben! Es ist alles in uns! Wir sind frei und haben stets die Wahl !

Lass uns jetzt damit beginnen ! Lass uns unser Vorhaben weiblicher zu leben endlich mal genauso wichtig nehmen, wie all die vermeintlich wichtigeren Punkte im Leben! Wir dürfen uns gegenüber verbindlich sein. Oft sind wir allem anderen gegenüber verlässlicher und verbindlicher als uns Selbst gegenüber. Kennst Du das?

Wie wäre es, wenn wir einen „Genieße deine Weiblichkeit“ Monat miteinander ins Leben rufen und uns hierbei unterstützen? Frauen, die einander wieder fördern, so wie es früher in Gemeinschaft unter Frauen durchaus üblich war. Frauen können einander wunderbar nähren und unterstützen, die weibliche Energie dadurch stärken und gemeinsam geht es oft so viel leichter als alleine.  Ein Monat, in dem wir uns spielerisch und leicht jeden Tag erinnern und versprechen, dass wir heute liebevoll und uns selbst gegenüber verbindlich, unsere drei wichtigsten Visionsmerkmale von Weiblichkeit ins Leben bringen !

Das bedeutet ja nicht, dass wir nicht weiterhin all unsere (männlichen) Stärken leben können, die wir erlernt und mitbekommen haben. Das soll auch nicht heißen, dass wir nicht unsere Karriere und sonstige Ziele haben können. All diese wunderbaren Eigenschaften, die sicherlich nicht nur Männern zuteilwerden sollten, bleiben uns erhalten, wir leben sie nur weiblicher und entspannter wenn wir in unserer Mitte sind, uns auch Pausen nehmen, uns rückverbinden, mit der Kraft die in uns ruht und weder Kampf noch Anstrengung braucht um zu Wirken.

 

 

Diese Kraft ruht in uns, kann durch vielerlei Dinge erweckt werden. Durch die Verbindung zu anderen Frauen, durch Kontakt mit der Natur, kleinen Ruhepausen, Meditation, gesundem erdigen Essen ( Wurzelgemüse, Kartoffeln, urigem Getreide, gesunder Nahrung), durch tanzen, sich bewegen, den Körper fühlen, über Yoga, Schwimmen und dem Sport den du magst, um nur einige Beispiele zu nennen. Ich freue mich, wenn du im Anschluß an diesen Artikel gerne auch deine Ideen anbringst, wie du deine weibliche Kraft, die im Wurzelchakra sitzt, erweckst und verstärkst.

Ich habe mir zur Erinnerung an meinen Wunsch, meine Weiblichkeit jeden Tag ein Stück mehr zu leben, einen Ring gekauft, ein Schmuckstück, das ich trage und das mich jeden Tag daran erinnert. Das funktioniert toll. Vielleicht magst Du es auch ausprobieren?

Was kann wirklich so wichtig oder gar wichtiger sein, als die Intension unseren weiblichen Körper gut zu nähren, mit all dem was uns Freude bereitet, den Spaß, die Freiheit und das Leben zu genießen, um anschließend wieder frischen Mutes, fröhlicher und erfüllter an die alte, sowieso auf uns wartende “to do Liste” zu gehen?

In diesem Sinne verabschiede ich mich in meine Yoga Session und wünsche Euch allen einen selbstbestimmten und erfüllten Tag !

Eure

Christina von Herz über Kopf

www.herz-kopf.com